Colletta di Castelbianco

Colletta di Castelbianco, das historische High-Tech-Dorf

Colletta di Castelbianco ist ein historisches Dorf in den Seealpen, in der Nähe der Italienischen Riviera in der Provinz Savona in Ligurien. Die Besonderheit des kleinen Weilers liegt darin, dass es bereits aufgegeben worden war, nun in neuem Glanz erstrahlt und dazu noch mit einer beneidenswerten Internet-Infrastruktur ausgestattet wurde. So hat man ein Dorf gerettet und den Einwohnern Tele-Arbeitsplätze beschert.

Geschichte

Colletta di Castelbianco blickt auf eine lange Geschichte zurück. Man geht davon aus, dass das Dorf im 13. Jahrhundert aus Stein errichtet wurde, um sich vor möglichen Angriffen der Sarazenen zu schützen.

Nachdem Colletta in den 1950er Jahren aufgegeben worden war, wurde in den 1990er Jahren ein Restaurierungsprojekt in Angriff genommen, um dem Dorf wieder zu altem Glanz und zu neuen Einwohnern zu verhelfen. Dennoch sollte die historische Struktur erhalten bleiben. Das Projekt wurde parallel auf zwei Ebenen begonnen.

Das Hauptaugenmerk lag darauf, eine allgemeine Restaurierung der antiken Siedlung durchzuführen und dabei die ursprünglichen Materialien und Bautechniken beizubehalten. Der Restaurierungsplan dafür wurde von dem Architekten Giancarlo De Carlo erstellt.

Colletta di Castelbianco - Haus
Das Bild zeigt ein Haus im Dorf.

Die neue Zeit hält Einzug in Colletta di Castelbianco

Doch auch die Moderne sollte in das aufwändige Projekt Einzug halten, um neue Bewohner anzuziehen und dem Dorf eine echte Zukunft zu geben. Deshalb wurde das Örtchen mit einer ausgeklügelten High-Tech-Infrastruktur ausgestattet. Das Telematisierungsprojekt wurde von Valerio Saggini ins Leben gerufen und gemeinsam von Valerio Saggini und Stefania Belloni geplant.

Die neue Technologie bietet den Bewohnern einen Zugang zu den besten Telekommunikationsressourcen, so dass sie die Ruhe und den Frieden in ihrem kleinen Dorf genießen können, aber gleichzeitig mit ihrem Arbeitsumfeld und im weiteren Sinne mit Informationsquellen aus der ganzen Welt verbunden bleiben. So können jetzt auch Telearbeiter in Colletta wohnen und arbeiten.

Ein globales Dorf ist entstanden. Das führte schnell dazu, dass sich neue Familien in Colletta di Castelbianco niederließen und auch wieder mit der Landwirtschaft begannen. Im Jahr 2005 konnten die Dorfbewohner zum ersten Mal seit über Jahrzehnten wieder eine Olivenernte einfahren und produzieren nun kleine Mengen an hervorragendem Olivenöl aus den Taggiasca-Oliven der Region.

Inzwischen zeigen sich auch erste Urlauber begeistert von dem sauberen, frisch restaurierten Dorf mit dem besonderen Touch.

Fotos:

Panorama vom DorfGregwilkins, CC BY 2.5, Wikimedia Commons
Typisches Haus im Dorf, Alessandro Vecchi – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0Wikimedia Common