Kathedrale von Aosta

Die Kathedrale von Aosta, im Italienischen Cattedrale di Santa Maria Assunta, ist die wichtigste Kirche der Stadt Aosta. Hier befindet sich auch der Sitz der gleichnamigen Diözese Aosta.

Geschichte der Kathedrale von Aosta

Die Kathedrale von Aosta geht vermutlich auf die Anfänge des Christentums in der Region Aostatal zurück. Ausgrabungen haben ergeben, dass bereits Ende des 4. Jahrhunderts eine große Kirche an dieser Stelle stand.

Die Kirche wurde im 11. Jahrhundert auf Veranlassung von Anselm I., der von 994-1025 Bischof von Aosta war, vollständig umgebaut. Die „Anselmische Kirche“ war nun dreischiffig wie eine Basilika, mit einem hölzernen Dachstuhl und einem Portal in der Mitte der Südseite. Die Hauptapsis wurde halbkreisförmig gestaltet und befand sich zwischen zwei Glockentürmen. Während des Mittelalters folgten viele weitere, kleinere An- und Umbauten.

Kathedrale von Aosta
Die Kathedrale von Aosta ist die wichtigste Kirche der Stadt.

Eine Reihe von architektonischen und dekorativen Veränderungen an der Kathedrale von Aosta, fanden zwischen dem 13. und dem frühen 16 Jahrhundert statt und wurden von angesehenen Bischöfen und Adelsfamilien aus dem Aostatal unterstützt. Sie veränderten das Aussehen der Kathedrale radikal. Das Bauwerk erhielt nun viele Elemente aus der Gotik und Renaissance.

Die neue Fassade, die 1848 im neoklassizistischen Stil mit Heiligenstatuen und imposanten Säulen errichtet wurde, verdrängte die Renaissancefassade in ein Atrium. Außerdem wurde 1860 die Rosenkranzkapelle im neugotischen Stil erbaut, wobei einer der Gänge des Klosters aus dem 15. Jahrhundert dadurch entfiel.

Das Presbyterium wurde 1981 aufgrund der liturgischen Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils neu gestaltet. Anstatt das Aussehen des ehemaligen Presbyteriums zu verändern, zu dem ein Marmoraltar gehörte, wurde der Raum für die Abhaltung liturgischer Feiern im Kirchenschiff erweitert und ein sehr schlichter Altar dort aufgestellt.

Kathedrale von Aosta - Fresko
Im Inneren der Kathedrale befindet sich dazu noch ein sehenswertes Fresko.

Jeder der Veränderungen über die Jahrhunderte hat ihre Spuren an der Kathedrale von Aosta hinterlassen und sie zu einem interessanten Bauwerk geformt.

Die Kathedrale von Aosta ist ein italienisches Nationaldenkmal. Zur Kirche gehört das Domschatzmuseum, in dem mittelalterliche Schreine, Reliquien und religiöse Kunstwerke aus dem 13. bis 18. Jahrhundert gezeigt werden.

Wer sich für schöne Kirchen interessiert, sollte unbedingt auch die Stiftskirche Sant’Orso besuchen. Beide sind die besten Beispiele der Geschichte der sakralen Kunst im Aostatal.

Adresse: Cattedrale di Santa Maria Assunta, Piazza Papa Giovanni XXIII, 11100 Aosta AO, Italien

 

Fotos:

Innenraum der Kathedrale, Laurom  – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Kathedrale in Aosta, Geobia Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Santa Maria Assunta – Fresko, LauromEigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons