Paestum

Urlaub in Paestum

Außer in Griechenland selbst befinden sich in Paestum (Kampanien) wohl die schönsten griechischen Tempel der Antike. Das frühere Poseidonia wurde vor mehr als 2.500 Jahren von griechischen Einwanderern gegründet. Das fruchtbare Land sorgte bald für großen Wohlstand, der sich in zahlreichen Gebäuden und Tempelanlagen manifestierte. Doch der Niedergang, ausgelöst durch Eroberungen und den Untergang des Römischen Reiches, folgte bald und bereits im 11. Jahrhundert war Paestum verlassen. Das ertragreiche Schwemmland versumpfte und Seuchen wie Malaria drohten. Die Bewohner zogen sich zurück und machten etwas weiter nördlich mit der Gründung von Capaccio einen neuen Anfang. Erst vor 250 Jahren wurde Paestum zufällig bei Bauarbeiten zur Küstenstraße wiederentdeckt. Der Sumpf hatte das wertvolle Erbe hervorragend konserviert.

Freizeitangebote

Paestum, wie erst die Römer den Ort nannten, liegt zwei Kilometer vor der Küste. Wer als Familie unterwegs ist, kann Badevergnügen und Besichtigungen verbinden oder die Gruppe nach Interessen aufteilen. Auch Wanderfreunde kommen auf ihre Kosten, doch sollten sie die Sehenswürdigkeiten der Ruinenstätte keinesfalls verpassen.

Sehenswertes in Paestum

Drei griechische Tempel bilden den viel besuchten Mittelpunkt von Paestum. Es handelt sich um die beiden Heratempel, auch als Poseidontempel beziehungsweise Basilika bezeichnet, und um den Tempel der Athene. Heras dorische Basilika war einer der größten Steintempel der Antike. Den Grundstein soll angeblich Jason, der Anführer der Argonauten, gelegt haben.

Die Stadtmauer, das Amphitheater und diverse öffentliche Gebäude sind ebenfalls sehenswert. Wer auf dem Gelände eine Weile herumlaufen möchte, sollte sich gutes Schuhwerk besorgen. Allein die gut erhaltenen Mauern sind etwa fünf Kilometer lang. Das Kopfsteinpflaster der Straßen, die öffentlichen Badeanlagen und die Ruinen der griechischen und römischen Privathäuser vermitteln einen Eindruck vom Alltagsleben der Bewohner, das sich unter anderem auf der Hauptstraße, der Via di Porta marina, abspielte. Die Reste der einst wahrscheinlich neun Meter hohen Säulen im Teatro italico beeindrucken auch uns moderne Menschen. Hier traf man sich, um beispielsweise Komödien anzusehen.

Obwohl in Paestum schon länger gegraben wird, findet man immer wieder selbst für Archäologen ausgefallene Schätze. So erst 1968 das Grab des Tauchers. Die leuchtenden Farben der wunderbar erhaltenen, kostbaren Grabmalereien begeistern die Menschen bis heute.

Tempelanlagen von Paestum und Elea sowie ein früheres Kartäuserkloster wurden als UNESCO Weltkulturerbe Italiens ausgezeichnet.

Insider suchen im Ort auch nach Lebendigem: Die Rose von Paestum blüht zweimal jährlich und wurde schon von den frühen Einwohnern der Stadt verehrt – warum, weiß allerdings niemand.

Ausflugsziele rund um Paestum

Wer im Frühjahr nach Paestum reist, kann nicht nur die erste Rosenblüte, sondern den Aufbruch der Natur auch im nahen Nationalpark Cilento und Vallo di Diano erleben. Es ist der zweitgrößte seiner Art in Italien. Auf der Küstenstraße bestaunen Reisende bei der Fahrt nach Salerno das beeindruckende Panorama des Thyrrenischen Meeres.

Wer Richtung Süden aufbricht, gelangt rasch nach Agropoli, Santa Maria di Castellabate und Castellabate, ebenfalls reizvollen Küstenorten, die bei Urlaubern sehr beliebt sind.

Tagesausflüge nach Salerno, Pompei und Neapel verspechen viele interessante Erlebnisse.

 

Fotos:

Tempelruine in Paestum, Joanna Maitland auf Pixabay