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Einreisebestimmungen für Hunde nach Italien
Wer einen Urlaub mit Hund in Italien plant, muss die „Regelung für die Verbringung von Hunden, Katzen und Frettchen sowohl zwischen den Mitgliedstaaten als auch aus Drittländern in die EU (EG) Nr. 998/2003″ beachten. Durch diese Regelung wurden die Veterinärbestimmungen in den EU-Ländern vereinheitlich. Sie dient vor allem der gemeinsamen Bekämpfung der Tollwut und führte zu einer Vereinfachung des Reiseverkehrs für Hundebesitzer innerhalb der EU.
Vorgeschrieben ist, dass jedes Tier durch eine deutlich erkennbare Tätowierung oder durch einen Microchip (dieser ist seit 3. Juli 2011 für neu gekennzeichnete Tiere verpflichtend) gekennzeichnet sein muss.
Ferner muss in einem vom Tierarzt ausgestellten Begleitdokument, also in der Regel dem EU-Heimtierausweis, der gültige Impfschutz gegen Tollwut nachgewiesen werden. Dazu ist ein inaktivierter Impfstoff mit einem Wirkungsgrad von mindestens einer internationalen Antigeneinheit nach WHO-Norm vorgeschrieben.
Die Gültigkeitsdauer des Impfschutzes richtet sich nach den Angaben des Herstellers. Fragen Sie diesbezüglich bitte Ihren Tierarzt, da die Impfstoffhersteller unterschiedliche Gültigkeitsdauern für ihre Impfstoffe angeben. Eine Erstimpfung muss mindestens 21 Tage vor dem Grenzübertritt erfolgt sein.
Hinweis für Welpenbesitzer
Für Welpen im Alter von unter drei Monaten gelten andere Regelungen in Bezug auf die Tollwutimpfung. Allerdings raten wir dringend davon ab, so junge, ungeimpfte Tiere nur für eine Urlaubsreise nach Italien zu verbringen. Abgesehen von den Reisestrapazen, welche die Kräfte eines Welpen arg in Anspruch nehmen würden, besteht ein hohes Infektionsrisiko. Welpen haben noch kein voll funktionstüchtiges Immunsystem und würden durch die Reise unnötigen Gefahren ausgesetzt werden.
Bitte beachten Sie auch, dass es sich im Folgenden um eine „Kann-Bestimmung“ handelt. Die EU-Mitgliedstaaten können die Einreise eines Welpen, der jünger als drei Monate und nicht geimpft ist, gestatten, sofern für das Tier ein Ausweis mitgeführt wird und es seit seiner Geburt an dem Ort gehalten wurde, an dem es geboren ist. Es darf nicht mit wild lebenden Tieren, die einer Infektion ausgesetzt gewesen sein können, in Kontakt gekommen zu sein. Der Welpe kann auch in Begleitung seiner Mutter einreisen, von der es noch abhängig ist. Sollten Sie von dieser Regelung Gebrauch machen wollen, informieren Sie sich bitte vorab noch einmal direkt beim Auswärtigen Amt Italiens über den aktuellen Stand.
Einreise aus Drittländern
Für die Einreise aus Nicht-EU-Ländern und Drittstaaten nach Italien gelten gesonderte Regelungen, die bei der italienischen Botschaft des jeweiligen Landes erfragt werden können. Pro Person dürfen höchstens 5 Hunde (Heimtiere) mitgeführt werden, die nicht zum Verkauf bestimmt sein sollten. Auf der Reise sind wie überall im Land Maulkorb und Leine mitzuführen.
Gesundheitsrisiken beim Urlaub mit Hund in Italien

Es versteht sich von selbst, dass Hunde bei der Einreise einen kompletten Impfschutz aufweisen sollten. Die Tollwut-Impfung ist ohnehin Pflicht. Darüber hinaus besprechen Sie mit Ihrem Tierarzt die Risiken und prophylaktische Möglichkeiten bei Leishmaniose, Babesiose, Ehrlichiose, Herzwürmern und Hepatozoonose. Lassen Sie dem Hund ein modernes Mittel gegen Zecken geben. Die kleinen Blutsauger übertragen Borreliose und Frühsommer- Meningoenzephalitis (FSME). Beide Erkrankungen sind sehr gefährlich.
Die Bestimmungen der EU, nach denen sich auch die Einreise mit Hund nach Italien regelt, werden ständig angepasst. Daher möchten wir Sie bitten, die jeweils aktuelleste Version direkt auf der Webseite der EU aufzurufen:
Aktuelle Informationen auf der Webseite der EU »
Wo sind die besten Gebiete für Urlaub mit Hund in Italien?

Generell bietet Italien dank der vielen Auslaufmöglichkeiten in freier Natur ideale Bedingungen für Ferien mit dem Hund. Doch eine gute Planung ist die halbe Miete, wenn der Urlaub mit dem Vierbeiner gelingen soll.
In Italien herrscht nach wie vor ein Nord-Süd-Gefälle, was die Akzeptanz von Hunden betrifft. Im Süden hate man es vor allem in der Hauptsaison schwer eine geeignete Unterkunft zu finden. Das muss kein Nachteil sein, da die südlichen Regionen im Hochsommer ohnehin zu warm sind, um den Vierbeiner mitzunehmen. Hunde schwitzen nicht wie wir Menschen über die Haut, sondern sie regeln ihre Körpertemperatur allein über das Hecheln und die wenige Schweißdrüsen in ihren Pfoten. Bei hochsommerlichen Temperaturen leistet ihr Kreislauf dafür Schwerstarbeit.
Damit die Ferien auch für den Vierbeiner nicht zur Qual werden, wählt man für die Sommerferien am besten die kühleren Regionen im Norden des Landes. Dort dürfte es – ausgenommen am Gardasee – auch wesentlich einfacher sein, ein schönes Feriendomizil für Familie und Hund zu mieten. In der Nebensaison sind auch die typischen Urlaubsregionen unproblematisch, wenn man die ortsüblichen Gepflogenheiten beachtet.
Hunde am Strand

Die meisten öffentlichen Strände, vor allem in den Touristenhochburgen, sind für Hunde in Italien tabu. Weichen Sie am besten auf einen unbewirtschafteten Strand aus, wenn Sie auf das Baden nicht verzichten möchten. Oder fragen Sie beim Pächter nach, ob ein gut erzogener Hund eventuell doch mit an den Strand darf.
Lassen Sie Ihren Hund auf keinen Fall im Auto während Sie am Strand sind. Dort würde er durch die sich entwickelnden hohen Temperaturen in Lebensgefahr schweben. Die ganzen Ferien allein im Hotelzimmer oder Ferienhaus zu verbringen, würde ihm allerdings auch nicht gefallen. Daher raten wir Hundebesitzern generell, auf touristisch wenig erschlossene Gebiete des Landes auszuweichen. Dort sind die Chancen auf unbeschwerte Ferien mit dem Tier größer.
Hunde in der Öffentlichkeit
In italienischen Restaurants werden Sie wenig Begeisterung ernten, wenn sie von Ihrem Hund begleitet werden. Trotzdem ist das Mitbringen von Hunden teilweise erlaubt. Oft ist es auch eine Frage der Größe und des Verhaltens des Hundes, ob man ihn gern toleriert oder ihm mit Misstrauen begegnet.
Führen Sie auf jeden Fall in der Öffentlichkeit immer Leine und Maulkorb mit. Zwar muss nicht überall ein Maulkorb angelegt werden, aber man erwartet diesen beim Ausführen des Hundes. Während der Jagdsaison und an den Wochenenden, an denen Italiener gern ihrem Jagdhobby nachgehen, führen Sie den Hund in Waldgebieten am sichersten an der Leine. In öffentlichen Verkehrsmitteln ist der Maulkorb oder eine geschlossene Transportbox neben der Leine Pflicht. Meist reisen Hunde zum halben Preis.
Mit Hund im Ferienhaus oder Hotel in Italien
Viele italienische Hoteliers und vor allem Ferienhaus-Vermieter sind auf Hundebesitzer eingerichtet. Doch auch wenn die von Ihnen ausgewählte Unterkunft als Hunde-freundlich ausgeschrieben ist, stellen Sie bitte vorher unbedingt eine Buchungsanfrage und weisen dabei auf den Hund hin. Sicher ist sicher.
Hier können Sie Urlaub mit Hund in Italien buchen:
Ferienhäuser für Reisen mit Hund nach Italien »
Fotos auf der Seite „Urlaub mit Hund in Italien“:
Hund und Besitzerin am Strand von Ostia, Simona auf Pixabay
Finnischer Lapphund, Spiritze, Pixabay
Wandern mit Hund, Sonyuser, Pixabay
Cavalier King Chales am Strand, Glavo, Pixabay